Die Pfingstlümmelfahrt ist ein alter, selten gewordener oberpfälzer Brauch, ein Heischebrauch, der früher den ärmeren Leuten dazu diente, vor den Festtagen Zutaten für den Festtagsschmauß zu erbetteln.
In Lintach lebt dieser Brauch seit mehr als 80 Jahren (gesichert), unterbrochen leider durch die Corona-Pandämie 2020 und 2021:
Am Pfingstsonntag ziehen junge Burschen, angeführt vom „Bauern”, den „Pfingstlümmel” in einem mit
bunten Fahnen und Bändchen geschmückten Leiterwagen durch das Dorf. Der Pfingstlümmel steckt in einem Sack und wehrt
Neugierige mit einem Spieß ab.
An jeder Haustüre sagen die Begleiter ihren Spruch auf:
Die Burschen organisieren sich die Pfingstlümmelfahrt immer selbst: sie machen untereinander aus, wer die Rolle des Bauern übernimmt, der wiederum den Pfingstlümmel bestimmt. Bei der Ausstattung ihres Wagens müssen sie meist recht pfiffig sein, Geld haben sie ja keins. So haben sie vor 45 Jahren die gerade ausrangierten Stahlseile, die zum Aufziehen der Kirchturmuhr verwendet worden waren, zum „Zug-Geschirr” des Pfingstlümmelwagens umfunktioniert.
Am Abend gibt es für die Burschen eine deftige Brotzeit mit Rührei.
2013 erhielten die Lintacher Buben Unterstützung vom Lintacher Dorf- und Kulturverein: Wolfgang Göbl stellte den Leiterwagen, Robert Knab und Christoph Hoh übernahmen die Reparaturen am Geschirr, die nötigen Ausgaben trug die Vereinskasse