Wappen von Lintach

Blick auf Lintach

das obere Schloss

Pfarrkirche St. Walpurga

das untere Schloss

Zur Geologie Lintachs

Eine Zeitreise durch rund 10 Mio. Jahre Erdgeschichte in Lintach

Trias

Wir starten die Zeitreise am östlichen Ortsschild in Lintach. Im Untergrund befinden sich die (leider nicht sichtbaren) rotbraunen bis leuchtend roten Tone des Feuerlettens aus der Oberen Trias. Der Ablagerungsraum war ein weites, flaches Becken in einem trockenen (ariden) Klima, das gelegentlich überflutet wurde und wieder austrocknete. Erkennbar wird der Horizont des Feuerlettens durch seine obere Grenze, bei dem kleinen Weiher am Fuße des Unteren Lintacher Schlosses. Der Übergang vom Feuerletten zum überlagernden Sandstein der Rhät/Lias-Übergangsschichten ist ein bedeutender Quellhorizont.

Rhätolias

Der Sandstein selbst bildet eine deutlich erkennbare Geländestufe, auf der die Kirche und die beiden Lintacher Schlösser stehen. Das Alter des Sandsteins lässt sich wegen fehlender Fossilien nicht genau belegen. Fest steht nur, dass das sandige Material durch ein riesiges Fluss-System zur Zeit des Rhät und des untersten Lias aus südlicher Richtung vom Vindelizisch-Böhmischen Land geliefert wurde. Deshalb sprechen die Geologen auch von den Rhät/Lias-Übergangsschichten.

Lias

Folgt man der Amberger Straße nach Südwesten, sind linker Hand die dünnen Lagen eines bräunlichen Gesteins zu sehen. Bei näherer Betrachtung sind Quarzkörner in einer dunkelbraunen Grundmasse zu erkennen. Dieser Kalksandstein ist der erste sichere Beweis für eine Ablagerung des Unteren Juras. Am Ortsende sind auf den Äckern nach dem Umpflügen zahlreiche dunkle, gelblich verwitternde Kalksteine des Liasgamma zu erkennen, die fossilführend sind.

Gryphaea
Gryphaea
© Geo-Natur, Dr. Angela Wirsing
Kleingeschaidt 32, 90562 Heroldsberg

Zu finden sind hier hauptsächlich Gryphaeen (ausgestorbene Verwandte der Austern). Ihr Gehäuse zeichnet sich durch eine sehr stark gebogene linke Klappe aus, die von der flachen rechten Klappe verschlossen wird. Die Muschelschalen sind sehr dickwandig. Gryphaen bildeten Kolonien und lebten auf dem Boden von Flachmeeren.

Diese tonigen, teils sandigen bis kalkigen Schichten des Lias oder Unteren Jura wurden im Randbereich eines flachen und ruhigen Meeres abgelagert, welches sich langsam von Norden her ausbreitete. Die Tone sind durch ihren hohen Gehalt an organischem Material meist dunkel gefärbt. Dies führte auch zur Bezeichnung „Schwarzer Jura” für diesen Zeitabschnitt.
Der Reichtum an Fossilien wie Ammoniten, Brachiopoden (Armfüßer), austernartigen Muscheln (Gryphaeen) und Belemniten im östlichen Landkreis Amberg-Sulzbach ist sehr lange bekannt.

Dieser Text steht auf der Info-Tafel der Geotour „Berge und Täler im Laufe der Erdgeschichte”
an der Ecke Pursrucker/Aschacherstraße in Lintach.
Mit freundlicher Genehmigung von http://www.geotouren-as.de/.
Dort finden Sie weitere Informationen zur Entstehungsgeschichte der abwechslungsreichen Landschaft im Landkreis Amberg-Sulzbach, sowie zu Bedeutung, Abbau und Verwendung der verschiedenen Rohstoffe,
eine ausführliche Touren-Beschreibung und weiterführende Links.


Die VFMG - Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie e.V. hat eine sehr rührige Bezirksgruppe in Weiden. Auf deren Internet-Seiten wird der Karneol von Lintach vorgestellt.